Inter­net und Tele­fon, Paket- und Brief­zu­stel­lung sind für uns Tei­le der öffent­li­chen Infra­struk­tur, die für alle funk­tio­nie­ren muss. Der Zugang muss bezahl­bar und erreich­bar sein. Wir wol­len eine sta­bi­le Breit­band­ver­sor­gung in Stadt und Land eben­so wie gute Arbeits­be­din­gun­gen für Paketzusteller:innen. Für den Breit­band­aus­bau als not­wen­di­ge Infra­struk­tur der Gegen­wart wol­len wir eine öffent­lich orga­ni­sier­te Tele­kom – mit dem Auf­trag, ins­be­son­de­re Schu­len und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen zu digi­ta­li­sie­ren.

Medi­en­viel­falt, unab­hän­gi­ger Jour­na­lis­mus, ein effi­zi­en­ter öffent­lich-recht­li­cher Rund­funk und eine sta­bi­le regio­na­le und loka­le Medi­en­land­schaft, unter ande­rem durch Bürger:innenmedien, sind Garan­ten unse­rer frei­en Gesell­schaft.

Für bezahl­ba­re, gute und über­all nutz­ba­re digi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on und Diens­te wol­len wir als eine zwin­gen­de Vor­aus­set­zung einen wei­te­ren und umfas­sen­den Breit­band­aus­bau, der nie­man­den und kein Dorf ver­gisst. Zu gesell­schaft­li­cher Teil­ha­be gehört auch die Ver­füg­bar­keit eines schnel­len Inter­net­an­schlus­ses.

Mit unse­rer Glas­fa­ser­stra­te­gie soll bis Ende 2025 flä­chen­de­ckend die Ver­sor­gung von Gewer­be­ge­bie­ten, Unter­neh­men mit beson­de­rem Bedarf, den Thü­rin­ger Bil­dungs- und For­schungs­ein­rich­tun­gen, Schu­len, Ver­wal­tun­gen und öffent­li­chen Gebäu­den des Lan­des und der Kom­mu­nen sowie eine flä­chen­de­cken­de Ver­füg­bar­keit von Giga­bit­net­zen in jeder Gemein­de und mög­lichst direkt bis zum Gebäu­de erreicht sein.

Wei­ter­hin wer­den wir die Ein­füh­rung der Mobil­funk­tech­no­lo­gie der 5. Gene­ra­ti­on (5G) unter­stüt­zen. Davon sol­len nicht nur städ­ti­sche, son­dern auch länd­li­che Räu­me pro­fi­tie­ren. Die Bun­des­re­gie­rung muss den Aus­bau so steu­ern, dass kei­ne wei­ßen oder grau­en Fle­cke mehr bestehen. Falls die pri­va­ten Mobil­funk­be­trei­ber dies nicht gewähr­leis­ten, muss eine Bun­des­agen­tur beauf­tragt wer­den. Funk­lö­cher in Thü­rin­gen müs­sen der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren!

Wir wol­len, dass in allen öffent­li­chen Infra­struk­tur­ein­rich­tun­gen, ob Bus oder Bahn, öffent­li­che Ver­wal­tun­gen, Muse­en, Schu­len, Hoch­schu­len, Schlös­ser oder Bur­gen, frei­es und unkom­mer­zi­el­les Inter­net zur Ver­fü­gung steht.

Wir unter­stüt­zen Initia­ti­ven, die Breit­band­ver­sor­gung aus der Hand weni­ger Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­kon­zer­ne in öffent­li­ches Eigen­tum über­füh­ren oder genos­sen­schaft­lich orga­ni­sie­ren wol­len.

Auch Thü­rin­gen muss Wege für die Gestal­tung von mit Künst­li­cher Intel­li­genz gene­rier­ten Inhal­ten und Pro­duk­ten (Tex­te, Bil­der, Fil­me …) sowie von ihr gesteu­er­te Abläu­fe fin­den und nöti­gen­falls gesetz­lich regeln. Das rie­si­ge schöp­fe­ri­sche Poten­ti­al der Tech­no­lo­gie kann und wird gesell­schaft­lich nütz­lich sein. Zugleich müs­sen aber Stan­dards für Daten­schutz und Per­sön­lich­keits­rech­te, Copy­right- und Ver­wer­tungs­rech­te, Arbeits­be­din­gun­gen- und rech­te, Medi­en­recht und mög­li­che Fol­gen für die Demo­kra­tie gege­be­nen­falls neu gere­gelt wer­den. Wir schla­gen daher einen Unter­aus­schuss des Land­ta­ges vor, der unter Betei­li­gung von Expert:innen aus Wis­sen­schaft, Gewerk­schaf­ten, Jus­tiz, Daten­schutz und Jour­na­lis­mus eine Debat­te um Chan­cen und Risi­ken der KI und not­wen­di­ge gesetz­li­che Regu­lie­run­gen führt.

Wir wol­len in der Thü­rin­ger Ver­wal­tung wei­ter­hin Open-Source-Soft­ware nicht nur auf allen Ebe­nen nut­zen, son­dern die Ent­wick­lung, regel­mä­ßi­ge Audi­tie­rung und Ver­brei­tung von quell­of­fe­nen, in moder­nen Pro­gram­mier­spra­chen geschrie­be­nen und leicht zu benut­zen­den digi­ta­len Werk­zeu­gen för­dern.

Digi­ta­li­sie­rung bie­tet Chan­cen für wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung. Sie kann Arbeit erleich­tern. Sie kann zugleich den Druck ver­stär­ken, indem Beschäf­tig­te stän­dig ver­füg­bar sein müs­sen. Ob im Büro, unter­wegs oder im Home­of­fice. Unter­neh­men, müs­sen ihren Beschäf­tig­ten Schutz vor andau­ern­den und unbe­zahl­ten Über­stun­den garan­tie­ren – eben­so wie die Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf, Zeit für die Pfle­ge von Ange­hö­ri­gen und einen funk­tio­nie­ren­den Arbeits- und Gesund­heits­schutz. In den letz­ten Jah­ren sind vie­le neue Arbeits­plät­ze in digi­tal ver­netz­ten Umge­bun­gen (Platt­form­öko­no­mie) ent­stan­den, wobei die meis­ten der dort Beschäf­tig­ten unter schlech­ten Arbeits­be­din­gun­gen lei­den. Es kann nicht sein, dass vie­le Beschäf­tig­te wenig ver­die­nen, als Schein­selbst­stän­di­ge behan­delt wer­den und oft nicht über Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz und Alters­vor­sor­ge ver­fü­gen. Um die euro­pa­wei­ten Rege­lun­gen kon­se­quent umzu­set­zen, wer­den wir uns wei­ter­hin gegen­über den gesetz­li­chen Trä­gern (Ren­ten- und Kran­ken­ver­si­che­run­gen) dafür ein­set­zen, dass hier der sys­te­ma­ti­sche Miss­brauch unter­bun­den wird.

Unver­zicht­bar ist es, Bil­dungs- und Fort­bil­dungs­an­ge­bo­te im Bereich der Medi­en­kom­pe­tenz, die in den letz­ten Jah­ren ver­stärkt wor­den sind, wei­ter­zu­füh­ren, gera­de auch um der Flut an Fake News im digi­ta­len Bereich begeg­nen zu kön­nen. Medi­en­nut­zung, die auf Wis­sen beruht und auf einem ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten Umgang, ist die Zukunft und wird Mei­nungs­viel­falt garan­tie­ren – und nicht der Ver­such, Ange­bo­te zu beein­flus­sen, zu löschen oder zu ver­bie­ten.

Hass, Mob­bing und Het­ze tre­ten wir ent­ge­gen – in der ana­lo­gen und der digi­ta­len Welt. Den Zugang zu Infor­ma­tio­nen und Hilfs­an­ge­bo­ten wol­len wir erleich­tern und unter­stüt­zen ent­spre­chen­de Pro­jek­te und die Ange­bo­te der rot-rot-grü­nen Lan­des­re­gie­rung, der Krei­se und Städ­te sowie der Thü­rin­ger Lan­des­me­di­en­an­stalt (TLM). Wir unter­stüt­zen dar­über auch die För­de­rung einer ras­sis­mus- und dis­kri­mi­nie­rungs­sen­si­blen Aus‑, Fort- und Wei­ter­bil­dung für Beschäf­tig­te im Bereich Medi­en, Jour­na­lis­mus, Kunst und Kul­tur.