Wir ste­hen in Thü­rin­gen heu­te vor vier gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen, auf die wir jetzt prak­ti­sche Ant­wor­ten geben müs­sen:

Demo­kra­tie: Immer mehr Men­schen ver­lie­ren in Deutsch­land das Ver­trau­en in Poli­tik und in die Ent­schei­dun­gen demo­kra­ti­scher Insti­tu­tio­nen. Das führt zu einem Gefühl der Ohn­macht, zu Resi­gna­ti­on und zum Rück­zug ins Pri­va­te. Dar­un­ter lei­det der gesell­schaft­li­che Zusam­men­halt, und es ver­schärft sich der Ton in der poli­ti­schen Debat­te. Frau­en­feind­li­che Aus­sa­gen rech­ter Politiker:innen sind eben­so wie­der prä­sent wie der Ver­such, frau­en­po­li­ti­sche Fort­schrit­te zu kas­sie­ren. Die gro­ßen Kri­sen der letz­ten Jah­re haben die­se Ent­wick­lung ver­stärkt. Dadurch blei­ben auch Enga­ge­ment in der Gesell­schaft und nöti­ge öffent­li­che Debat­ten über das rich­ti­ge Tem­po und eine sozia­le Bewäl­ti­gung der Her­aus­for­de­run­gen zuneh­mend auf der Stre­cke. Jeder bleibt für sich allein.

Von Poli­tik erwar­ten die Men­schen zurecht Lösun­gen für die gro­ßen Pro­ble­me und weni­ger Selbst­be­schäf­ti­gung. Wir ant­wor­ten auf die­se Kri­se der Demo­kra­tie – mit mehr direk­ter Demo­kra­tie in Thü­rin­gen auch in haus­halts­re­le­van­ten Fra­gen vom Land bis in die Kom­mu­ne und mit mehr Mit­be­stim­mung in den Betrie­ben, damit Sie über Ihr Leben mehr als bis­her mit­be­stim­men kön­nen. Und wir legen Wert dar­auf, dass Demo­kra­tie nur dann leben­dig ist, wenn sich alle Geschlech­ter ein­brin­gen kön­nen. Wir hören zu, fra­gen, wo der Schuh drückt, um zu erfah­ren, was vor Ort los ist. Mit kla­rer Kan­te gegen die rech­ten Fein­de der Demo­kra­tie, damit Thü­rin­gen ein welt­of­fe­nes Land bleibt. Ein Land, in dem sich Juden und Jüdin­nen, Mus­li­me und Mus­li­ma, Jesi­den und Jesi­din­nen, Men­schen aller Reli­gio­nen, Her­kunft, Iden­ti­tät und Haut­far­be sicher und zuhau­se füh­len kön­nen. Ein Land, in dem man ohne Angst ver­schie­den sein kann. Wir wol­len Räu­me der Begeg­nung schaf­fen: sowohl vor Ort zum Bei­spiel in den Ein­rich­tun­gen der Volks­so­li­da­ri­tät, der Arbei­ter­wohl­fahrt oder mit Initia­ti­ven wie dem Restau­rant der Her­zen, als auch im Gro­ßen, wenn wir mit einer Lan­des­woh­nungs­bau­ge­sell­schaft nicht nur Wohn­raum, son­dern auch Nach­bar­schafts­treffs, sozia­le und kul­tu­rel­le Ange­bo­te beim Bau und der Sanie­rung mit­den­ken wer­den. Und vor allem mit einer Regie­rung, die sich wei­ter­hin auf ihre kon­kre­ten Auf­ga­ben kon­zen­triert.

Daseins­vor­sor­ge: Wäh­rend die Bun­des­re­gie­rung jahr­zehn­te­lang mit ihrer neo­li­be­ra­len Kür­zungs­po­li­tik Inves­ti­tio­nen in gute Daseins­vor­sor­ge und Infra­struk­tur ver­mis­sen ließ, hat unse­re Lan­des­re­gie­rung Geld für not­wen­di­ge Vor­ha­ben für Bil­dung, Gesund­heit, Woh­nen, Kul­tur, Bus­se und Bah­nen inves­tiert – und wird das auch wei­ter­hin tun. Wäh­rend die Bun­des­re­gie­rung kürzt, inves­tie­ren wir in Bei­trags­frei­heit in den Kin­der­gär­ten, gute Schu­len und Pro­gram­me für älte­re Men­schen und gutes Zusam­men­le­ben. Denn statt Preis­stei­ge­run­gen, Pri­va­ti­sie­run­gen und jahr­zehn­te­lan­gem Inves­ti­ti­ons­stau braucht es finan­zi­el­le Ent­las­tung für die Men­schen und eine akti­ve Indus­trie- und Infra­struk­tur, unter ande­rem mit mehr direk­ten Betei­li­gun­gen des Lan­des in zukunfts­träch­ti­ge Berei­che, um die vor uns lie­gen­den Her­aus­for­de­run­gen gut zu lösen. Wir ant­wor­ten auf die Kri­se der Daseins­vor­sor­ge – mit mas­si­ven Inves­ti­tio­nen der öffent­li­chen Hand in Gesund­heit und medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung, einer guten Kran­ken­haus­pla­nung, einer lan­des­ei­ge­nen Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft als Ergän­zung zu kom­mu­na­lem und genos­sen­schaft­li­chem Woh­nungs­bau, sozia­lem und bar­rie­re­frei­em Woh­nungs­bau, Schrit­ten hin zu guter Arbeit, Sozia­lem und Bil­dung, bes­se­ren Bus­sen und Bah­nen mit einer Lan­des­ver­kehrs­ge­sell­schaft, in Breit­band auch im Dorf, für eine bezahl­ba­re Ver­sor­gung mit Strom und Wär­me und mit einer Offen­si­ve für bei­trags­freie Bil­dung von der Krip­pe bis zur Erwach­se­nen­bil­dung, damit alle mit­re­den kön­nen. Das ist unser Thü­rin­ger Sozi­al­staats­ver­spre­chen: Alles, was jede:r braucht, muss in öffent­li­che Hand.

Bezahl­bar und öko­lo­gisch: Ein Ende der fos­si­len Ener­gie­nut­zung ist nötig, wenn wir unse­re Gär­ten und den Wald vor unse­rer Haus­tür als Erho­lungs­ort und Kli­ma­ret­ter erhal­ten und uns vor Hit­ze und Wet­ter­ex­tre­men schüt­zen wol­len. Wir sehen die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels welt­weit und inzwi­schen auch hier vor Ort: Aus­ge­dörr­te Böden, tote Wäl­der sowie Hit­ze­wel­len und Hoch­wäs­ser. Wir wis­sen, dass wir auch bei der Mobi­li­tät den Schal­ter umle­gen müs­sen. Daher brau­chen wir Alter­na­ti­ven, die funk­tio­nie­ren und bei denen kein Mensch in Thü­rin­gen – ob in Dorf oder Stadt – Angst haben muss, nicht mehr vom Fleck zu kom­men. Wir ant­wor­ten auf die Ener­gie- und Kli­ma­kri­se: mit einem güns­ti­gen Ver­kehrs­mix aus Bahn und Bus, Sam­mel­ta­xis und Ruf­bus­sen, Fahr­rad und Fuß wol­len wir Mobi­li­tät immer bes­ser garan­tie­ren. Per­so­nen­nah­ver­kehr zusam­men­ge­fasst in einer lan­des­ei­ge­nen Ver­kehrs­ge­sell­schaft sowie bezahl­ba­re Nah- und Fern­wär­me­lö­sun­gen gekop­pelt mit rege­ne­ra­ti­ven Ener­gien in einer lan­des­ei­ge­nen Ener­gie­ge­sell­schaft als Thü­rin­gen Ener­gie und zusam­men mit den kom­mu­na­len Ver­sor­gern, das sind ech­te Alter­na­ti­ven!

Wir inves­tie­ren gegen den Trend der „Ampel“-Bundesregierung in die regio­na­le Land­wirt­schaft. Auch dazu braucht es Geld. Die Schul­den­brem­se ist eine Zukunfts- und Inves­ti­ti­ons­brem­se. Des­halb wer­den wir auch in Thü­rin­gen neue Wege gehen, um das Geld zur Ver­fü­gung zu stel­len. Damit sor­gen wir dafür, dass auf­grund der Kli­ma­kri­se Beschäf­tig­te nicht um ihren Arbeits­platz, Landwirt:innen nicht um ihre Ern­te und eine gan­ze jun­ge Gene­ra­ti­on nicht um ihre Zukunft und vie­le nicht um ihre Gesund­heit ban­gen müs­sen.

Für alle, die hier leben: Seit den 1990er Jah­ren haben vie­le Men­schen Thü­rin­gen ver­las­sen und sind zum Arbei­ten in den Wes­ten gegan­gen. Beson­ders groß war die Abwan­de­rung jun­ger Frau­en. Heu­te fehlt uns die­se Gene­ra­ti­on über­all. Zudem gehen in den nächs­ten Jah­ren mehr Men­schen in den Ruhe­stand, als neue Beschäf­tig­te in Jobs kom­men. Die jun­gen Men­schen, die nach­rü­cken soll­ten, sind ein­fach nicht gebo­ren wor­den in den unsi­che­ren Jah­ren nach der Wen­de. Wir brau­chen drin­gend neue Ant­wor­ten, um auf die­se Ent­wick­lung zu reagie­ren. Schon heu­te feh­len Arbeits­kräf­te in vie­len Bran­chen. Wir ant­wor­ten auf die Kri­se der Bevöl­ke­rungs­ent­wick­lung – mit bes­ser bezahl­ter, guter Arbeit, attrak­ti­ve­rer Aus­bil­dung, guter Infra­struk­tur und einem bezahl­ba­ren Umfeld hier im Land, damit nie­mand mehr weg­ge­hen muss und jun­ge Men­schen her­kom­men. Und mit einem Spur­wech­sel in der Migra­ti­ons­po­li­tik, damit alle Men­schen ihren Lebens­un­ter­halt mit den eige­nen Hän­den ver­die­nen kön­nen. Wir brau­chen heu­te jede Hand und jeden Men­schen mit sei­nen Fähig­kei­ten – und zugleich star­ke Gewerk­schaf­ten für gute Löh­ne und gute Arbeits­be­din­gun­gen. Das ist der Thü­rin­ger Weg einer mensch­li­chen und sozia­len Demo­kra­tie. Was wir wol­len, ist eine Poli­tik der Soli­da­ri­tät, die allen in die­sem Land zugu­te­kommt. Egal aus wel­chem Grund Men­schen zu uns kom­men oder wie lan­ge sie hier leben: Wir wol­len sie gewin­nen für eine gute Zukunft mit guter Arbeit, guter Gesund­heits­ver­sor­gung und guter Infra­struk­tur.