Thü­rin­gen braucht mehr zukunfts­fä­hi­ge und tarif­ge­bun­de­ne Arbeits­plät­ze. Enga­gier­te Kolleg:innen in den Gewerk­schaf­ten und Betrie­ben sind heu­te wich­ti­ger denn je – im gemein­sa­men Ein­satz für gute Tarif­ver­trä­ge mit bes­se­rer Bezah­lung, guten Arbeits­be­din­gun­gen und mit mehr Zeit für Fami­lie, Freund:innen oder Ehren­amt, zur Ent­las­tung und für mehr Mit­be­stim­mung. Die Stär­kung der Tarif­bin­dung ist ein akti­ver Bei­trag zur Auf­he­bung bestehen­der Lohn­un­gleich­hei­ten zwi­schen Ost und West. Beschäf­tig­te in den Unter­neh­men der Thü­rin­ger Indus­trie, in klei­nen und mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men, in sozia­len und gesund­heits­ori­en­tier­ten Beru­fen oder in der öffent­li­chen Ver­wal­tung, alle sie sind Expert:innen dar­in, was wir für zukunfts­fä­hi­ge­re Produktions‑, Arbeits- und Lebens­be­din­gun­gen in Thü­rin­gen brau­chen. Es geht um die Fra­ge: Wer bestimmt über mei­ne Arbeits­kraft und mei­ne Zeit? Es geht dar­um, wie zum Bei­spiel für die Indus­trie, Gesund­heits- und Sozi­al­be­ru­fe oder die öffent­li­che Ver­wal­tung Rege­lun­gen für eine Vier­ta­ge­wo­che oder ande­re Model­le der Arbeits­zeit­ver­kür­zung gestal­tet wer­den kön­nen.

Wir brau­chen Arbeits­zeit­mo­del­le, um Fami­li­en­auf­ga­ben, die Erzie­hung und Betreu­ung von Kin­dern sowie die Pfle­ge von Ange­hö­ri­gen bes­ser mit beruf­li­chen Anfor­de­run­gen ver­ein­ba­ren zu kön­nen und die Arbeit zwi­schen den Geschlech­tern gerech­ter zu ver­tei­len. Die Haupt­last die­ser Arbeit bei Frau­en zu belas­sen, führt dazu, dass sie oft weni­ger ver­die­nen und häu­fi­ger von Armut, auch Alters­ar­mut betrof­fen sind. Das Land Thü­rin­gen will in Fra­gen von Arbeits­be­din­gun­gen und Bezah­lung Vor­bild sein, unter ande­rem durch die neu­en Rege­lun­gen im Ver­ga­be­ge­setz für öffent­li­che Auf­trä­ge mit einem Ver­ga­be­min­dest­lohn und Instru­men­ten zur Stei­ge­rung der Tarif­bin­dung sowie durch gute Arbeits­be­din­gun­gen für die lan­des­ei­ge­nen Beschäf­tig­ten. Auch durch die Ein­füh­rung von Bil­dungs­ur­laub für Beschäf­tig­te hat unse­re Lan­des­re­gie­rung bereits Ver­bes­se­run­gen erreicht. Im Bereich der Indus­trie­po­li­tik gilt es, bestehen­de und mög­li­cher­wei­se neue staat­li­che Betei­li­gun­gen stär­ker als bis­her zu nut­zen, um Arbeits­plät­ze, Regio­nen und wich­ti­ge Bran­chen zu stüt­zen und not­wen­di­ge Moder­ni­sie­run­gen zu unter­stüt­zen und die Ver­än­de­run­gen in der Arbeits­welt nicht auf dem Rücken der Beschäf­tig­ten aus­zu­tra­gen.