Menschen müssen mobil sein können. Dazu brauchen wir gerade im ländlichen Raum noch Autos und den Individualverkehr. Dennoch wissen alle: In Zukunft werden wir anders mobil sein müssen. Denn jede:r muss Möglichkeiten haben, vom Dorf oder der Kleinstadt in die Städte der Umgebung und wieder nach Hause zu kommen, um die notwendigen Wege zu Ärzt:innnen, Banken, Geschäften, Versorgung und Freizeitaktivitäten zu erledigen – bis in den letzten Weiler. Die zentrale Frage ist also, wie wir das organisieren können?
Wenn wir Teilhabe in Stadt und Land stärken wollen, ist zuverlässige, flächendeckende und bezahlbare Mobilität ein wichtiger Baustein. Es braucht unterschiedliche Angebote, die miteinander verbunden sind – von individueller Elektromobilität und Radfahren über die engere Verzahnung von mehr Bussen und mehr Bahnen bis zu Bürger:innenbussen, Carsharing, Mitfahrbänken und guten Lösungen, wie zum Beispiel Anrufsammeltaxis, für die letzte Meile bis zur Haustür. Auch die Etablierung eines landesweiten Verkehrsverbundes trägt zur Verbesserung bei. Maßnahmen wie ein integraler Taktfahrplan und ein Plan zur Reaktivierung von Schieneninfrastruktur mit mehr Investition in nachhaltige Busse sind wichtige Bausteine für die Mobilitätswende. Solange die Börsenbahn mehr damit beschäftigt ist, weltweit andere Unternehmen aufzukaufen, statt ihrem eigentlichen Auftrag nachzukommen – nämlich hier vor Ort den Verkehr zu organisieren – läuft etwas gewaltig schief.
Bürger:innenbahn statt Börsenbahn, das ist unsere Forderung! Kommunen, Land und Bundesregierung müssen wieder stärker als bisher Verantwortung für Mobilität übernehmen, denn der Markt regelt das ganz offensichtlich nicht im Sinne der Menschen: Bezahlbar, erreichbar und jederzeit verfügbar – das muss die Antwort sein.