Die Zukunft unse­rer Ener­gie­ver­sor­gung gehört den erneu­er­ba­ren Ener­gie­quel­len – also Erd­wär­me, Bio­mas­se, Son­ne, Wind und Was­ser. Bei der Debat­te um die Nut­zung geeig­ne­ter Flä­chen gilt es zwi­schen Nut­zen, Not­wen­dig­keit und mög­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen abzu­wä­gen.

Um auch ener­gie­in­ten­si­ve Indus­trie in Thü­rin­gen zu hal­ten, unter­stüt­zen wir sie beim Umstieg auf erneu­er­ba­re Ener­gie, wie es zum Bei­spiel hie­si­ge Glas- und Papier-Her­stel­ler anstre­ben. Sie wol­len so Kos­ten redu­zie­ren und unab­hän­gi­ger wer­den. Kli­ma­neu­tra­le Unter­neh­men und Pro­duk­te sind heu­te wich­ti­ge Fak­to­ren, um am Markt zu bestehen. Dem darf Poli­tik nicht im Wege ste­hen. Wir wol­len ener­gie­in­ten­si­ve Unter­neh­men und regio­na­le Unter­neh­mens­ko­ope­ra­tio­nen mit ihren Interessenvertreter:innen und aktiv betei­lig­ten Kom­mu­nen unter­stüt­zen und beglei­ten, die den Weg der Umstel­lung auf Strom und Ener­gie aus erneu­er­ba­ren Res­sour­cen gehen. Wei­ter­hin wer­den wir Unter­neh­men und Ener­gie­ge­nos­sen­schaf­ten unter­stüt­zen, die Über­schüs­se aus erzeug­ter erneu­er­ba­rer Ener­gie regio­na­len sozia­len Ein­rich­tun­gen (Kin­der­gär­ten, Schu­len, Kran­ken­häu­sern …) zur Ver­fü­gung stel­len, soweit die­se die damit ein­ge­spar­ten Kos­ten qua­li­ta­tiv reinves­tie­ren (zum Bei­spiel in Per­so­nal, betrieb­li­che Aus­bil­dung …).

Eine Chan­ce rege­ne­ra­ti­ver Ener­gie­for­men ist ihr dezen­tra­les Poten­zi­al. Es gibt noch vie­le unge­nutz­te
„Kraft­wer­ke“, zum Bei­spiel gro­ße Dächer, Bahn­däm­me, Unter­neh­mens­park­plät­ze und Auto­bahn­rand­strei­fen für Solar­an­la­gen. Wir wer­den ent­spre­chen­de Flä­chen erfas­sen und auf die Eigentümer:innen mit dem Hin­weis auf mög­li­che För­de­run­gen zuge­hen. Dabei soll ver­mie­den wer­den, dass hoch­wer­ti­ge Böden der land­wirt­schaft­li­chen Nut­zung ent­zo­gen wer­den. Agri-Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen wol­len wir nach einer Pilot-Pro­jekt-Pha­se zum Stan­dard machen. Agrar­be­trie­be sol­len dabei unter­stützt wer­den, ihren land­wirt­schaft­li­chen und Ener­gie-Ertrag zu opti­mie­ren. Im Bereich des Denk­mal­schut­zes soll­ten mehr Solar­an­la­gen auf denk­mal­ge­schütz­ten Gebäu­den und in deren Nähe zuge­las­sen wer­den. Falls sich der Ver­ord­nungs­weg als nicht aus­rei­chend erwei­sen soll­te, muss das Denk­mal­schutz­ge­setz ange­passt wer­den.

Wir wol­len ein Ener­gie­spei­cher­pro­gramm (Batterie‑, Wärme‑, Käl­te- und Pump­spei­cher) auf den Weg brin­gen. Das stärkt zusam­men mit Was­ser­stoff­elek­tro­ly­se und Ersatz­kraft­wer­ken die Ver­sor­gungs­si­cher­heit. Wir set­zen uns dafür ein, dass Ener­gie­spei­cher – ins­be­son­de­re auch Pump­spei­cher­kraft­wer­ke – von den Netz­ent­gel­ten befreit wer­den.

Wir wol­len die fle­xi­ble Nut­zung von Ener­gie vor­an­brin­gen, Strom zu nut­zen, wenn er vor­han­den ist. Das ist bes­ser, als ihn zu spei­chern oder gar abzu­re­geln.

Mit dem Wind­ener­gie­er­lass wur­de für regio­na­le Pla­nungs­ge­mein­schaf­ten eine Pla­nungs­hil­fe bei der Aus­wei­sung von Vor­rang­ge­bie­ten für Wind­ener­gie geschaf­fen, und das Wind­ener­gie­be­tei­li­gungs­ge­setz haben wir in den Land­tag ein­ge­bracht. Damit wol­len wir künf­tig Anwohner:innen und Kom­mu­nen an den Gewin­nen der Wind­ener­gie­be­trei­ben­den betei­li­gen und so Gewin­ne in der Regi­on für Inves­ti­tio­nen in Kin­der­gär­ten, Schu­len, Stra­ßen oder sozia­le Infra­struk­tur hal­ten. So wird auch die Akzep­tanz für den not­wen­di­gen Aus­bau der nach­hal­ti­gen Ener­gie­pro­duk­ti­on erhöht. Den gene­rel­len Aus­schluss von Wald­flä­chen für die Wind­ener­gie­er­zeu­gung leh­nen wir ab.

Wir haben das 1000-Dächer-Solar­pro­gramm für öffent­li­che Gebäu­de und gemein­nüt­zi­ge Trä­ger fort­ge­setzt. Die „Thü­rin­ger Ener­gie- und Gre­en­Tech-Agen­tur“ (ThE­GA) berät Kom­mu­nen zu Mög­lich­kei­ten finan­zi­el­ler Teil­ha­be an den Gewin­nen von Windparkbetreiber:innen eben­so wie sämt­li­che Inter­es­sier­te, von den Bürger:innen bis zum Betrieb, zu den The­men Was­ser­stoff, Wär­me­pla­nung und Pho­to­vol­ta­ik.

Bereits 2016 wur­de in Thü­rin­gen das För­der­pro­gramm Solar­In­vest eta­bliert. Damit sol­len die Pho­to­vol­ta­ik und die Kraft-Wär­me-Kopp­lung wei­ter aus­ge­baut wer­den. Spe­zi­ell mit Mieter:innenstrommodellen wer­den neue Ein­satz­mög­lich­kei­ten geschaf­fen. Der mit Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen erzeug­te Strom muss nicht wie bis­her ins öffent­li­che Netz ein­ge­speist wer­den, son­dern kann Mieter:innen zum Direkt­be­zug ange­bo­ten wer­den. Wir wer­den als Land künf­tig Bal­kon-Solar­kraft­wer­ke för­dern.

Dezen­tra­le Ener­gie­ver­sor­gung ent­wi­ckelt sich nicht zuletzt dank der Ener­gie­ge­nos­sen­schaf­ten in ganz Thü­rin­gen. Die Lin­ke unter­stützt die dezen­tra­len For­men durch pro­jekt­be­zo­ge­ne, anteil­mä­ßi­ge För­de­rung. Die För­de­rung demo­kra­ti­scher, dezen­tra­ler Struk­tu­ren und rege­ne­ra­ti­ver Ener­gien ist auf einem guten Weg in Thü­rin­gen. Das wer­den wir fort­set­zen und aus­bau­en.

Wir müs­sen, auf Ebe­ne der Kom­mu­nen und des Lan­des, bei der sozi­al-öko­lo­gi­schen Trans­for­ma­ti­on und der Ener­gie- und Wär­me­wen­de schnel­ler wer­den. Wenn wir die Wen­de nicht jetzt ein­lei­ten, wer­den uns in Zukunft noch höhe­re Kos­ten ent­ste­hen. Wir brau­chen einen Trans­for­ma­ti­ons­fonds, um die Her­aus­for­de­run­gen zu bewäl­ti­gen. Dazu müs­sen wir inves­ti­ve Kre­dit­auf­nah­me zum Bei­spiel über die Lan­des­ent­wick­lungs­ge­sell­schaft oder die Thü­rin­ger Auf­bau­bank ermög­li­chen. Mit 50 Mil­lio­nen Euro Ein­la­gen des Lan­des könn­ten bis zu 700 Mil­lio­nen Euro für den kli­ma­ge­rech­ten Aus­bau der Infra­struk­tur in den Dör­fern und Städ­ten des Lan­des mobi­li­siert wer­den. Wir wol­len Fern­wär­me aus­bau­en, Dächer und Flä­chen lan­des­ei­ge­ner Immo­bi­li­en mit Solar­ener­gie aus­stat­ten und Lan­des­im­mo­bi­li­en dekar­bo­ni­sie­ren, also CO₂-neu­tral gestal­ten. Dabei wer­den wir eng mit den Kom­mu­nen und kom­mu­na­len Trä­gern, Unter­neh­men und Landwirt:innen zusam­men­ar­bei­ten und För­de­rung ent­spre­chend aus­rich­ten.

Der Bür­ger­en­er­gie­fonds der Lan­des­re­gie­rung ist erfolg­reich. Damit wer­den Bürger:innenenergieprojekte in Thü­rin­gen in der Pla­nungs- und Start­pha­se gezielt geför­dert. Wir wer­den den Fonds fort­füh­ren. Wir wer­den wei­te­re Maß­nah­men zur Unter­stüt­zung von Bürger:innen-Energiegenossenschaften ent­wi­ckeln und dazu die Thü­rin­ger Ener­gie­agen­tur als wich­ti­gen Part­ner zu deren Unter­stüt­zung stär­ken.

Ins­be­son­de­re soll­ten auch Inves­ti­ti­ons­kos­ten über einen revol­vie­ren­den Fonds unter­stützt wer­den. Dabei han­delt es sich um die Unter­stüt­zung in Form eines Zuschus­ses, der nach erfolg­rei­cher Umset­zung wie­der zurück in den Fonds fließt. So wer­den ins­be­son­de­re klei­ne­re Genos­sen­schaf­ten unter­stützt.
Wir wol­len, dass Thü­rin­gen abseh­bar zu 100 Pro­zent aus erneu­er­ba­ren Ener­gie­quel­len ver­sorgt wird. Ener­gie soll dort erzeugt wer­den, wo sie benö­tigt wird. Wir wol­len Über­tra­gungs­net­ze mög­lichst begren­zen und Wert­schöp­fung in der Regi­on ermög­li­chen.

Spei­cher sind für eine funk­tio­nie­ren­de dezen­tra­le Ener­gie­wirt­schaft unab­kömm­lich, zum Bei­spiel
kön­nen Thü­rin­ger Pump­spei­cher Net­ze sta­bi­li­sie­ren und Lei­tungs­um­bau ver­mei­den. Des­halb soll­ten die Poten­zia­le unse­rer Pump­spei­cher­kraft­wer­ke genutzt wer­den. Gleich­zei­tig müs­sen nicht elek­tri­fi­zier­ba­re Indus­trie­pro­zes­se an regio­na­le, bun­des­wei­te und EU-wei­te Was­ser­stoff­net­ze ange­schlos­sen wer­den.

Da unser Frei­staat mit den Alt­las­ten der Uran­för­de­rung bereits über­pro­por­tio­nal mit strah­len­dem Müll belas­tet ist, soll­te er nicht als Stand­ort für ein Atom­müll­end­la­ger in die enge­re Wahl kom­men. Daher wer­den wir uns wei­ter­hin in die Debat­te um eine End­la­ger­su­che ein­brin­gen und klar machen: Wir kämp­fen gegen ein End­la­ger in Thü­rin­gen!

Wir set­zen uns auch künf­tig dafür ein, dass die Ver­sor­gung mit Ener­gie kei­ne Fra­ge des Geld­beu­tels ist. Strom- und Hei­zungs­ab­schal­tun­gen müs­sen der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren.

Wir wol­len in Thü­rin­gen For­schung zu erneu­er­ba­ren Ener­gien, Spei­cher­tech­no­lo­gien und Ener­gie­ef­fi­zi­enz an Hoch­schu­len, Insti­tu­ten und pri­va­ten Ein­rich­tun­gen stär­ken und Aus­bil­dungs­struk­tu­ren auch auf die­se Berei­che aus­rich­ten, so dass Thü­rin­gen von gut aus­ge­bil­de­ten Fach­kräf­ten in der Zukunfts­bran­che Ener­gie­wirt­schaft pro­fi­tiert. Nötig ist es auch, stär­ker als bis­her – zum Bei­spiel auch durch die Arbeits­agen­tu­ren – für Beru­fe zu wer­ben, die für den sozi­al-öko­lo­gi­schen Umbau wich­tig sind, und in den Aus­bil­dun­gen ent­spre­chen­de Kom­pe­ten­zen zu stär­ken.

Wir stre­ben eine soli­da­ri­sche Wär­me­wen­de an, die durch Stadt­wer­ke und Kom­mu­nen rea­li­siert wird und bezahl­ba­re Ener­gie, Ver­sor­gungs­si­cher­heit sowie Kli­ma­schutz prio­ri­siert, statt Pro­fi­te für Unter­neh­men und büro­kra­ti­sches För­der­an­trags-Cha­os. Unse­re Lösung für die Ener­gie- und Kli­ma­kri­se in der Wär­me­ver­sor­gung basiert auf dem Aus­bau von kom­mu­nal oder auf Kreis­ebe­ne gemein­wohl­ori­en­tiert betrie­be­nen Nah- und Fern­wär­me­net­zen. Die­se sol­len nur die tat­säch­li­chen Kos­ten für die Wär­me­er­zeu­gung abrech­nen und bie­ten zahl­rei­che Vor­tei­le: gestei­ger­te Effi­zi­enz, gerin­ge­re Kos­ten pro Haus­halt ohne indi­vi­du­el­le Inves­ti­ti­ons­kos­ten sowie eine zen­tra­le Moder­ni­sie­rung und Dekar­bo­ni­sie­rung.

Die­se Wär­me­net­ze sol­len zukunfts­si­cher aus erneu­er­ba­ren Ener­gie­quel­len wie Boden, Son­ne, Wind und Indus­trie­ab­wär­me betrie­ben wer­den, um dau­er­haft unab­hän­gig von Markt­schwan­kun­gen zu sein. Kom­mu­nen, Land und Bund sol­len den Aus­bau die­ser Net­ze und die Instal­la­ti­on von Wär­me­pum­pen durch Stadt­wer­ke för­dern, um die Wär­me­wen­de bezahl­bar, effek­tiv und demo­kra­tisch zu gestal­ten, ähn­lich wie in Däne­mark.

Die Wär­me­pla­nung muss ver­ein­facht wer­den, wobei bestehen­de Fern- und Nah­wär­me­net­ze bevor­zugt und, wo bis­her nicht vor­han­den, zunächst die Mög­lich­keit der Ver­le­gung von Nah­wär­me­net­zen geprüft wer­den soll. Die­se bie­ten preis­wer­te, lang­le­bi­ge, erneu­er­ba­re und soli­da­ri­sche Wär­me­er­zeu­gung. Wo Nah­wär­me­net­ze nicht sinn­voll sind, sol­len Wär­me­pum­pen zum Bei­spiel durch Stadt­wer­ke instal­liert und die Wär­me durch die Verbraucher:innen gekauft wer­den, weg von streu­en­den Direkt­sub­ven­tio­nen. Zudem wol­len wir Eigenheimbesitzer:innen mit einer sozia­len Kom­po­nen­te unter­stüt­zen, um sicher­zu­stel­len, dass Kli­ma­schutz, der Ein­satz erneu­er­ba­rer Ener­gien und Ener­gie­ef­fi­zi­enz nicht an finan­zi­el­len Hür­den schei­tern.
Um eine sozia­le und öko­lo­gi­sche Ener­gie­wen­de zu rea­li­sie­ren und Unab­hän­gig­keit her­zu­stel­len, müs­sen wir die Ener­gie­net­ze wie­der flä­chen­de­ckend in öffent­li­che Hand holen – also Strom, Fern­wär­me und gege­be­nen­falls auch Gas. Eben­so müs­sen die Pro­duk­ti­on und Spei­che­rung mit­tel­fris­tig in Ver­ant­wor­tung von Bund, Län­dern, Kom­mu­nen und öffent­lich kon­trol­lier­ten Unter­neh­men lie­gen.

Wir wol­len Kom­mu­nen unter­stüt­zen, die ihre Städ­te oder Gemein­den zu Modell­or­ten für eine sozia­le und öko­lo­gi­sche Ener­gie­wen­de machen wol­len. Dafür unter­stützt das Land Ener­gie- und Kli­ma­schutz­ma­nage­ment bei Kom­mu­nen und kom­mu­na­len Unter­neh­men auch zur Bera­tung von Fir­men und Bürger:innen.

Per­spek­ti­visch braucht Thü­rin­gen eine lan­des­ei­ge­ne Ener­gie-Gesell­schaft, die zen­tral Städ­te, Krei­se und Gemein­den bei der Rekom­mu­na­li­sie­rung von Ener­gie­pro­duk­ti­on und ‑ver­tei­lung sowie dem Aus­bau öko­lo­gi­scher Ener­gie unter­stützt und gemein­sam finan­ziert.

Wir wer­den die Thü­rin­ger Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie wei­ter­ent­wi­ckeln, um unse­rer Ver­ant­wor­tung für eine gesun­de Umwelt und damit für eine nach­hal­ti­ge Poli­tik gerecht zu wer­den. Den Nach­hal­tig­keits­grund­satz wol­len wir in der Ver­fas­sung ver­an­kern.

Grü­ner Was­ser­stoff kann zur Dekar­bo­ni­sie­rung, also der Redu­zie­rung von Koh­len­di­oxid-Aus­stoß, in den ver­schie­de­nen Sek­to­ren (Strom, Wär­me, Ver­kehr, Indus­trie, Land­wirt­schaft) einen wesent­li­chen Bei­trag leis­ten. In Thü­rin­gen bau­en wir auf die Arbeit der ver­gan­ge­nen Jah­re auf, wie den Eck­punk­ten einer Was­ser­stoff­stra­te­gie aus dem Jahr 2019 und bis­he­ri­gen Erfah­run­gen der Thü­rin­ger Akteur:innen.

Auf Bun­des­ebe­ne gehör­te Thü­rin­gen zu den ers­ten Län­dern, die mit dem Eck­punk­te­pa­pier das The­ma Was­ser­stoff­stra­te­gie ange­gan­gen sind. Damit Was­ser­stoff ein zen­tra­ler Bestand­teil einer Dekar­bo­ni­sie­rungs­stra­te­gie wer­den kann, muss die gesam­te Wert­schöp­fungs­ket­te – Tech­no­lo­gien, Erzeu­gung, Spei­che­rung, Infra­struk­tur und Ver­wen­dung ein­schließ­lich Logis­tik – in den Blick genom­men wer­den.

Mit­tel­fris­tig wol­len wir CO₂-Ein­spa­run­gen im Schie­nen­ver­kehr, unter ande­rem durch den Ein­satz von bat­te­rie­elek­tri­schen Zügen auf Thü­rin­ger Bahn­stre­cken, die nicht zur Elek­tri­fi­zie­rung anste­hen, errei­chen. Auch Bus­se sowie kom­mu­na­le Fahr­zeu­ge auf vor­zugs­wei­se Bat­te­rie- oder Brenn­stoff­zel­len­ba­sis hät­ten gute Ein­satz­mög­lich­kei­ten im länd­li­chen Raum und soll­ten ent­spre­chend erneu­ert wer­den. Für die tech­no­lo­gi­sche Umset­zung wol­len wir wei­ter Anrei­ze geben, um die Fähig- und Fer­tig­kei­ten im Bereich der Was­ser­stoff­pro­duk­ti­on und Bat­te­rie­fer­ti­gung in Thü­rin­gen wei­ter­zu­ent­wi­ckeln.

Es gibt immer noch pri­va­te Unter­neh­men, die enor­me Gewin­ne durch Miss­brauch von Indus­trie­r­abat­ten bei den Strom­prei­sen ein­strei­chen oder mit Ener­gie­preis­stei­ge­run­gen Extra­pro­fi­te erwirt­schaf­ten, die von uns Verbraucher:innen mit­fi­nan­ziert wer­den. Das muss been­det wer­den, denn es ist unge­recht. Auf der Bun­des­ebe­ne wer­den wir uns für eine Über­ge­winn­steu­er ein­set­zen, damit künf­tig Kri­sen- und Spe­ku­la­ti­ons­ge­win­ne der öffent­li­chen Hand zur Inves­ti­ti­on in den kli­ma­ge­rech­ten Aus­bau in den Kom­mu­nen sowie dem Mit­tel­stand zugu­te­kom­men und nicht die Taschen von Groß­kon­zer­nen fül­len. Auch Ideen zur Aus­ge­stal­tung einer demo­kra­ti­schen Kon­trol­le der Über­tra­gungs­net­ze und der staat­li­chen Preis­auf­sicht im Ener­gie­sek­tor müs­sen auf die Tages­ord­nung im Bund. Eben­so wie eine neue Netz­ent­gelt­struk­tur, damit Schluss damit ist, dass Men­schen im Osten oder Nor­den mehr für den Strom zah­len als im Wes­ten oder Süden.

Umwelt‑, Sozi­al- und Gesund­heits­po­li­tik muss gemein­sam gedacht wer­den. Umwelt­be­las­tun­gen und ihre Aus­wir­kun­gen auf die Gesund­heit sind ungleich ver­teilt. Men­schen mit nied­ri­gem Ein­kom­men haben zwar den nied­rigs­ten CO₂-Abdruck, sind jedoch beson­ders betrof­fen, bei­spiels­wei­se durch Lärm und Hit­ze. Sie besit­zen weni­ger Res­sour­cen, um sich zu schüt­zen. Für alle Men­schen braucht es einen sozi­al gerech­ten Zugang zu mög­lichst gesun­der Lebens­um­welt. Wir wol­len Kom­mu­nen und Trä­ger sozia­ler, Gesund­heits- und Bil­dungs­in­fra­struk­tur durch Kli­ma- und Energiemanager:innen sowie ent­spre­chen­de För­der­pro­gram­me unter­stüt­zen, dies umzu­set­zen. Hit­ze­schutz­plä­ne für Kom­mu­nen und das Land wer­den wir vor­an­trei­ben.