Die Stärkung und Unterstützung der Familien bleibt ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Thüringen lebt ein vielfältiges Familienbild. Alle Partnerschaften haben ihren gleichberechtigten Platz, in denen Menschen aus Liebe füreinander und auch für Kinder und die eigenen Eltern Verantwortung übernehmen. Unsere Familienpolitik orientiert sich an den Bedürfnissen der Menschen und behandelt alle Familienformen und Generationen gleichberechtigt.
Deshalb haben wir uns mit unserer Landesregierung unter anderem für eine flächendeckende und gute Kinderbetreuung eingesetzt, zwei beitragsfreie Kindergartenjahre eingeführt, die soziale Infrastruktur für Familien erhalten und ausgebaut, Unternehmen bei der Einführung familienfreundlicher Arbeit unterstützt, die Familienförderung neu aufgestellt und die Thüringer Allianz für Familie und Beruf neu ausgerichtet.
Wir haben den Anspruch, dass jegliche Beratungsstellen für Familien, Frauen- und Familienzentren gut und sicher arbeiten können, weil sie ausfinanziert sind. Dafür haben wir mit dem Landesprogramm
„Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ (LSZ) den Grundstein gelegt. Die Kommunen erhalten damit Fördermittel zur Sicherung der sozialen Infrastruktur. Damit schaffen wir auch Angebote zur Unterstützung von Familien im städtischen und ländlichen Bereich – orientiert an den konkreten Bedarfen der unterstützten Familien, generationenübergreifend und das erhöhte Armutsrisiko von Frauen berücksichtigend. Dieses Landesprogramm werden wir stärken und ausbauen, indem wir es mit mindestens 20 Millionen Euro jährlich untersetzen.
Wir unterstützen den Landesfamilienrat bei der Erstellung und Umsetzung der Empfehlungen des Landesfamilienförderplanes.
Wir wollen Maßnahmen und Angebote, die den generationsübergreifenden Austausch weiter stärken, wie Thüringer Eltern-Kind-Zentren (ThEKiZ), Nachbarschaftsläden, Mehrgenerationenhäuser oder auch Projekte für zum Beispiel gemeinsames Lernen weiter fördern. Eine Verstetigung der überörtlichen Familienförderung muss fester Bestandteil der Thüringer Familienpolitik sein, damit Familien insgesamt und insbesondere auch die Teilhabe von Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf und niedrigem Einkommen gestärkt werden. Wir wollen die Bereitstellung von inklusiven, niedrigschwelligen und kostenfreien Freizeitangeboten für Familien.
Familien brauchen gemeinsame Zeit. Dafür wollen wir die Thüringer Familienkarte als digitales Angebot in einer FamilienApp fortführen. Damit sollen perspektivisch Familien Thüringer Kultur- und Freizeiteinrichtungen im Wert von bis zu 50 Euro nutzen können.
Wir werden jedwede Form von innerfamiliärer und häuslicher Gewalt bekämpfen. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen hat für uns besondere Priorität. Wir wollen die Zusammenarbeit von Polizei, Jugendhilfe und Schutzeinrichtungen weiter und besser koordinieren und stärken.
Um Altersarmut zu verhindern, bedarf es der Stärkung und Fortsetzung von familienpolitischen Maßnahmen und Arbeitsmarktprogrammen, die Armut bekämpfen.
Für passgenaue Unterstützungsmöglichkeiten für Thüringer Familien soll eine regelmäßige Evaluation in Form eines Generationenberichtes erarbeitet werden, der Handlungsempfehlungen für die Thüringer Familien- und Senioren:innenpolitik beinhaltet.
Das kommunalpolitische ehrenamtliche Engagement von Eltern ist von großer Bedeutung. Um sie zu unterstützen und ihren Alltag zu entlasten, wollen wir geeignete Betreuungs- und Unterstützungsangebote installieren und Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt fördern.
Kinder, die ihre Herkunftsfamilie verlassen müssen, kommen immer mit großen Belastungen, oft auch traumatisiert, in ein neues Umfeld. Menschen, die diese Kinder vorübergehend oder auf Dauer als Pflege- oder Adoptivkinder in ihre Familie aufnehmen, brauchen gute Rahmenbedingungen und Unterstützung.
Nach Jahrzehnten der Unterfinanzierung der Thüringer Pflegefamilien haben wir es geschafft, die Pflegesätze im Jahr 2022 auf das Niveau des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge anzuheben und damit die Eltern nicht nur finanziell besser auszustatten, sondern ihnen auch die Anerkennung zukommen zu lassen, die sie verdienen. Jetzt gilt es, den nächsten Schritt zu gehen. Um in ganz Thüringen in den Jugendämtern die gleichen guten Qualitätsstandards bei der Betreuung von Pflege- und Adoptiveltern zu sichern, müssen fachliche Standards erarbeitet werden: solche für die dauerhafte Vollzeitpflege ebenso wie Standards für Krisenpflege und befristete Pflegeverhältnisse. Diese Standards gilt es, gemeinsam mit den Fachkräften und Elternvertretungen zu erarbeiten und in der Arbeit der Thüringer Jugendämter umzusetzen.