Der Klimawandel und seine Folgen macht auch vor Thüringen nicht halt: Extremwetterereignisse, wie Starkregen und Dürre, folgen in immer kürzeren Abständen aufeinander. Überschwemmungen und Hochwasser sind das Ergebnis, wenn unsere Böden nicht schnell genug das Wasser aufnehmen können – eine Gefahr für Mensch und Umwelt, die uns jüngst in vielen Nordthüringer Regionen ereilte.
Wir stehen für die Autonomie der Landkreise beim Hochwasserschutz und unterstützen sie bestmöglich in deren Ausgestaltung. Eine gute Ausstattung vor Ort für den Ernstfall ist ebenso wichtig wie die weitere Investition in die dezentralen Katastrophenschutzlager des Landes.
Wir setzen uns für bürokratiearme Verwaltung mit klaren Zuständigkeiten ein, damit im Schadensfall schnell gehandelt und geholfen werden kann. Kurze Wege sind wichtig, wenn es um jede einzelne Minute der Schadensbegrenzung geht.
Besonders im Katastrophenschutz zählt jede helfende Hand. Ein freiwilliger Einsatz zum Wohle der Gesellschaft sollte sich auch bei der späteren Rente bemerkbar machen. Staatliche Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung für Ehrenamtliche fördern die Hilfsbereitschaft.
Naturnahe Gewässer, wilde Bäche und Seen müssen regelmäßig gepflegt werden, um im Falle von Starkregen möglichst große Wassermengen aufnehmen zu können. Der ökologische Zustand von Fließgewässern muss stets verbessert werden und ein Fokus auf die Bodenentsiegelung gesetzt werden, um Überschwemmungen abwenden zu können.
Zum Schutz vor Starkregen und zur Dürrevorsorge wollen wir Schwammstadtkonzepte fördern.
Niederschläge müssen vermehrt in der Kulturlandschaft gespeichert werden, um das Dargebot für Trockenzeiten zu verbessern und zu sichern. In der vergangenen Legislaturperiode haben wir uns für eine umfangreiche Niedrigwasserstrategie eingesetzt. Diese wird gerade auch für die Sicherung von Trinkwasserressourcen immer wichtiger. Wir wollen die empfohlenen Maßnahmen aus der Strategie umsetzen, dazu zählen unter anderem Aufforstungen in der Nähe von Trinkwassertalsperren sowie der Aufbau einer dezentralen Zisterneninfrastruktur sowie die Nutzung historisch vorhandener landwirtschaftlicher Klein-Wasserspeicher (sogenannte herrenlose Speicher). Wir wollen alte Meliorationsprojekte (Be- und Entwässerung von landwirtschaftlichen Nutzflächen) wieder aufgreifen und neue etablieren. Das dient dem Hochwasserschutz ebenso wie der Dürrevorsorge.
Nicht nur Wohnraum ist von Hochwasserschäden betroffen, sondern auch Industrie- und Agrarflächen. Durch Extremwetterereignisse entstandene Schäden müssen abgegolten werden. Daher setzen wir uns auch auf Bundesebene für einen einheitlichen Hilfefonds und eine Versicherung ein, um im Ernstfall finanziell sofort beim Wiederaufbau unterstützen zu können.