Wir wol­len eine men­schen­wür­di­ge und an den indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­sen aus­ge­rich­te­te Pfle­ge und Betreu­ung, die gerecht und soli­da­risch von allen finan­ziert wird und die den in den Pfle­ge­be­ru­fen Beschäf­tig­ten mehr Lohn, bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen und mehr Respekt ent­ge­gen­bringt. Das wür­de dazu füh­ren, dass mehr Men­schen in den Pfle­ge­be­ru­fen arbei­ten, was so drin­gend nötig wäre!

Zur Stär­kung der Pfle­ge­aus­bil­dung set­zen wir neben der Schul­geld­frei­heit auf ein För­der­pro­gramm zur Gewin­nung und Inte­gra­ti­on aus­län­di­scher Aus­zu­bil­den­der.

Der im Juli 2023 gestar­te­te Werk­statt­pro­zess zur Lan­des­pfle­ge­pla­nung mit dem Ziel eines koor­di­nier­ten Lan­des­pfle­ge­pla­nes trägt dazu bei, das Pfle­ge­sys­tem in Thü­rin­gen vor dem Hin­ter­grund des demo­gra­fi­schen Wan­dels zukunfts­fest zu machen. Der Lan­des­pfle­ge­plan wird den Ist-Stand der Pfle­ge in Thü­rin­gen dar­stel­len. Dabei sol­len alle Eng­päs­se im Per­so­nal­plan der Ver­sor­gungs­struk­tu­ren klar­wer­den, damit ent­spre­chen­de Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Pfle­ge ent­wi­ckelt wer­den kön­nen. Neben den Bedürf­nis­sen der zu Pfle­gen­den und ihrer Ange­hö­ri­gen ist uns auch die Bereit­stel­lung eines Ange­bots für die psy­chi­sche Unter­stüt­zung von Pfle­ge­per­so­nal wich­tig. Die­ses hat in der Pan­de­mie weit über ihre Gren­zen hin­aus gear­bei­tet und ver­dient Unter­stüt­zung zur Stär­kung der psy­chi­schen Gesund­heit.

Wir wer­den uns auch künf­tig im Bun­des­rat für eine bes­se­re Finan­zie­rung der Pfle­ge und für die Ein­füh­rung einer soli­da­ri­schen gesetz­li­chen Kran­ken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung ein­set­zen, in die neben abhän­gig Beschäf­tig­ten auch Beamt:innen, Freiberufler:innen, Selbst­stän­di­ge und Abge­ord­ne­te ver­pflich­tend ein­be­zo­gen sind. Wir haben vor Ort Beschäf­tig­te im Pfle­ge­be­reich in ihrem Kampf für Tarif­bin­dung und bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen unter­stützt und die Unter­stüt­zung für pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge aus­ge­baut.

Die Ein­füh­rung einer soli­da­ri­schen Bürger:innenversicherung auf Bun­des­ebe­ne ist für die bes­se­re Finan­zie­rung der Pfle­ge unver­zicht­bar. Dane­ben wol­len wir auch auf Lan­des­ebe­ne Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und ihre Ange­hö­ri­gen unter­stüt­zen und die Kos­ten der Pfle­ge begren­zen. Hier set­zen wir neben der Mög­lich­keit einer Bezu­schus­sung von Inves­ti­ti­ons­kos­ten für Pfle­ge­ein­rich­tun­gen vor allem auf die Ein­füh­rung eines Thü­rin­ger Lan­des­pfle­ge­gel­des. Mit dem Lan­des­pfle­ge­geld sol­len Pfle­ge­be­dürf­ti­ge ab Pfle­ge­grad 2 pro Jahr bis zu 600 Euro erhal­ten.

Ver­bind­li­che Per­so­nal­schlüs­sel für alle Pfle­ge­be­ru­fe und in Kran­ken­häu­sern, die betreiber:innen- und ein­rich­tungs­über­grei­fend ein­ge­führt wer­den, bemes­sen an den ein­zel­nen Fach­rich­tun­gen, bedarfs­ge­recht und mit Flä­chen­ta­rif­ver­trä­gen abge­si­chert, sind für gute Pfle­ge nötig und wer­den von uns unter­stützt. Denn wir brau­chen drin­gend mehr Per­so­nal in der Pfle­ge und mehr Pfle­ge­plät­ze.

Die fünf bereits bestehen­den Pfle­ge­stütz­punk­te bie­ten Bera­tungs­an­ge­bo­te für pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge.

Den Auf­bau die­ser bar­rie­re­frei­en kom­mu­na­len Pfle­ge­be­ra­tungs­stel­len wol­len wir wei­ter unter­stüt­zen.

Pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge wer­den wir wei­ter durch Bera­tung und Beglei­tung stär­ken. Wir drän­gen dar­auf, die Ver­ein­bar­keit von Pfle­ge und Beruf wei­ter zu erleich­tern und auch Män­ner dar­in zu unter­stüt­zen, sich an häus­li­cher Pfle­ge betei­li­gen zu kön­nen.

Wir wol­len nach Wegen suchen, die Inves­ti­ti­ons­kos­ten für Heim­be­woh­nen­de auf ande­rem Wege zu finan­zie­ren.

In Bezug auf die Abbre­cher­quo­te im Pfle­ge­be­ruf wol­len wir kon­ti­nu­ier­li­ches Moni­to­ring auf Lan­des­ebe­ne imple­men­tie­ren, um die Grün­de für einen Aus­bil­dungs­ab­bruch sys­te­ma­tisch zu erfas­sen und aus­zu­wer­ten, damit eine ent­spre­chen­de Maß­nah­men­pla­nung erfol­gen kann. In die­sem Zusam­men­hang könn­te das Web­por­tal für die Pfle­ge­aus­bil­dung in Thü­rin­gen genutzt wer­den.