Medi­en­viel­falt, unab­hän­gi­ger Jour­na­lis­mus, ein breit auf­ge­stell­ter öffent­lich-recht­li­cher Rund­funk und eine sta­bi­le regio­na­le und loka­le Medi­en­land­schaft, unter ande­rem durch Bürger:innenmedien, sind Garan­ten unse­rer frei­en Gesell­schaft und müs­sen ent­spre­chend geför­dert wer­den.

Deutsch­land­weit ein­ma­lig wird im Land­kreis Greiz die täg­li­che Print­zei­tung der Fun­ke Medi­en­grup­pe nur noch digi­tal bereit­ge­stellt. Wir beglei­ten die­se Ent­wick­lung kri­tisch und wol­len dafür sor­gen, dass es kei­ne „wei­ßen Fle­cken“ in der Zei­tungs­land­schaft gibt, und set­zen uns dafür ein, dass die Bun­des­re­gie­rung end­lich die För­de­rung des Zei­tungs­ver­triebs ernst­haft vor­an­treibt. Wir wer­den neue Model­le, die auf gemein­nüt­zi­gen Jour­na­lis­mus auf­bau­en, unter­stüt­zen und set­zen uns für eine ent­spre­chen­de Rege­lung auf Bun­des­ebe­ne ein.

Wir ste­hen zum öffent­lich-recht­li­chen Rund­funk. Er ist eine demo­kra­ti­sche Errun­gen­schaft und kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit. Des­halb set­zen wir uns dafür ein, dass der Mit­tel­deut­sche Rund­funk (MDR), das ZDF und das Deutsch­land­ra­dio unab­hän­gig sind und blei­ben. Die Struk­tu­ren des MDR sind auf­ga­ben­kri­tisch zu prü­fen. Die Mit­tel des Rund­funk­bei­trags sind effek­tiv ein­zu­set­zen. Die regio­na­le Ver­tei­lung muss aus­ge­wo­gen sein. Alle drei MDR-Län­der müs­sen ent­spre­chend zum Bei­trags­auf­kom­men von Stand­or­ten, Pro­duk­tio­nen, Wert­schöp­fung pro­fi­tie­ren. Wir wer­ben dafür, den Medi­en­stand­ort Thü­rin­gen ins­be­son­de­re bei Film- und Fern­seh­pro­duk­tio­nen inner­halb des MDR-Ver­bun­des zu stär­ken.

Der öffent­lich-recht­li­che Rund­funk muss auch in der regio­na­len Bericht­erstat­tung flä­chen­de­ckend prä­sent sein und die Digi­ta­li­sie­rung wei­ter vor­an­trei­ben. Dage­gen sol­len Kos­ten redu­ziert wer­den bei den inzwi­schen viel zu teu­ren Sport­rech­ten und durch den Abbau von Par­al­lel­struk­tu­ren. Für Men­schen, die staat­li­che Trans­fer­leis­tun­gen bezie­hen, zum Bei­spiel Bür­ger­geld, muss der Rund­funk­bei­trag als Teil der Leis­tung vom Staat über­nom­men wer­den.
Wir wol­len, dass Men­schen aus ver­schie­de­nen, auch unter­schied­li­chen sprach­li­chen Com­mu­ni­ties Teil der Rund­funk­rä­te und wei­te­rer Auf­sichts­gre­mi­en wer­den. So kann Reprä­sen­ta­ti­on in den öffent­li­chen Medi­en bes­ser gelin­gen – mit einem Fokus auf Viel­fäl­tig­keit aus Betrof­fe­nen­per­spek­ti­ve und die Sicht­bar­ma­chung von Min­der­hei­ten und ihrer Leis­tun­gen.

Wir haben uns in den ver­gan­ge­nen Jah­ren erfolg­reich für eine gerech­te Ver­tei­lung der Wert­schöp­fung des MDR in Mit­tel­deutsch­land ein­ge­setzt und das räum­li­che Ange­bot für Film- und Fern­seh­pro­duk­tio­nen in Thü­rin­gen schritt­wei­se aus­ge­baut. Wir wer­den wei­ter dafür wer­ben, Thü­rin­gen inner­halb der ARD zu stär­ken. Ins­be­son­de­re die Ent­wick­lung des KiKa wer­den wir wei­ter unter­stüt­zen.

Die Zusam­men­ar­beit mit For­schungs­ein­rich­tun­gen, zum Bei­spiel der TU Ilmen­au und dem Fraun­ho­fer Insti­tut, soll ver­ste­tigt und durch staat­li­che För­de­rung ziel­ge­rich­tet unter­stützt wer­den. Das trifft aus­drück­lich auch App-Ent­wick­lun­gen sowie den Games-Bereich und das Feld der Ent­wick­lung von Stof­fen für Kin­der- und Jugend­me­di­en.
Wir wol­len die För­de­run­gen für die Medi­en­wirt­schaft noch stär­ker bün­deln, um die Akti­vi­tä­ten des Lan­des effi­zi­en­ter zu gestal­ten. Hier­bei sind die Struk­tu­ren der Ansied­lungs- und Grün­der­för­de­rung ein­zu­be­zie­hen. Ziel ist eine akti­ve und stra­te­gi­sche Medi­en­stand­ort­po­li­tik aus einer Hand.

Sowohl die kul­tu­rel­le Film­för­de­rung des Lan­des als auch die Betei­li­gung an der Mit­tel­deut­schen Medi­en­för­de­rung (MDM) sind für unse­ren Stand­ort zen­tral. Wir wol­len die För­de­run­gen aus­bau­en, um bes­te Effek­te für die Beschäf­tig­ten und den Wirt­schafts­raum zu errei­chen.

Mit einer Medi­en­stand­ort­agen­tur wol­len wir den vie­len in Medi­en­be­ru­fen aus­ge­bil­de­ten Hoch­schul­ab­sol­ven­tin­nen und ‑absol­ven­ten und Fach­kräf­ten die Mög­lich­kei­ten bie­ten, ihr Kön­nen und ihr Wis­sen im Frei­staat so ein­zu­brin­gen, dass sie gefrag­te Medi­en­pro­duk­te hier rea­li­sie­ren kön­nen.

Für den Erhalt der Mei­nungs­viel­falt spie­len auch pri­va­te Radio- und Fernsehanbieter:innen in Thü­rin­gen eine Rol­le – unab­hän­gig von der wirt­schaft­li­chen Aus­rich­tung und vom jewei­li­gen Erfolg. Wir haben uns unter Beach­tung der Unab­hän­gig­keit der Medi­en seit 2014 für eine För­de­rung in die­sem Bereich
ein­ge­setzt. Gera­de die rasan­te tech­ni­sche Ent­wick­lung stellt loka­le Anbieter:innen vor finan­zi­el­le Her­aus­for­de­run­gen. Auch zukünf­tig wol­len wir mit ent­spre­chen­den Lan­des­mit­teln dazu bei­tra­gen, die Medi­en­viel­falt in Thü­rin­gen zu erhal­ten und zu stär­ken.

Die Thü­rin­ger Bürger:innenmedien sind eine Erfolgs­ge­schich­te. Sie sind unver­zicht­ba­rer Bestand­teil bei der demo­kra­ti­schen Mit­wir­kungs- und Wil­lens­ge­stal­tung von Bürger:innen an ihrem Lebens­ort. Sie geben den Medienmacher:innen die Mög­lich­keit, kon­kre­te Pro­ble­me, Fra­gen und Situa­tio­nen vor Ort zu the­ma­ti­sie­ren. Zugleich ani­mie­ren sie Bürger:innen zur demo­kra­ti­schen Mit­wir­kung. Wir wer­den die Bürger:innenmedien wei­ter­hin inten­siv unter­stüt­zen und för­dern: Wir wol­len, dass die Antei­le für die Finan­zie­rung der Lan­des­me­di­en­an­stal­ten aus dem Bei­trags­auf­kom­men gestei­gert wer­den, um vor allem die Bürger:innenmedien und die Medi­en­kom­pe­tenz­ar­beit zu stär­ken.